Tester gesucht

Kathleen
2016-06-13

Unser heutige Denksportaufgabe bestand darin, zwei Päckchen nach Deutschland zu, ohne eine litauische Anschrift als Absender zu besitzen. Unser Plan sah eigentlich ganz einfach aus:

Schritt 1:
Wir suchen eine Postfiliale in Kaunas.

Schritt 2:
Wir geben dort zwei Päckchen ab. Eine Retoure an einen Versandhandel zur Rückerstattung und ein normales Päckchen.

Schritt 3:
Wir bezahlen das Ganze und fahren weiter.

Die Praxis sah dann allerdings vollkommen abweichend aus.

Schritt 1:
Oft sieht man im Straßenbild kleine gelbe Kioske mit der Aufschrift paypost. Wir dachten, dass es sich dabei um Postfilialen handelt, auf denen man seine Post aufgeben kann. In Einigen haben wir nur keinen Angestellten gesehen. Der Plan war, sich in Kaunas eine Filiale mit Bedienung zu suchen und dann die Päckchen aufzugeben.  Nachdem wir nun also an zwei solcher Häuschen vorbeigefahren waren, welche leider immer unbesetzt waren, haben wir uns eine "SuperPost" in der Annahme gegoogelt,  dass dort mit Sicherheit jemand sitzen würde.

Gesessen hat auch jemand dort. Nachdem wir 10 Minuten hinter einer älteren Dame gewartet haben und der Angestellten zwischendurch einfach unsere Päckchen gezeigt haben, hat diese uns zu einer richtigen Postfiliale verwiesen. Merke also: paypost heißt soviel wie Postbank und nimmt keine Post an.

Schritt 2:
Nachdem wir dann eine Viertel Stunde auf die Öffnung des Schalters gewartet haben, wollten wir der Angestellten erklären, dass eines der Päckchen ab der deutschen Grenze bereits gebührenfrei ist, aufgrund Rücksendung und wir das andere ganz normal versenden möchten. Problem: Sie konnte kein Englisch. Genau wie gestern beim Bus wurden wir aber bereits bei dieser Aktion gleich von einer jungen Frau angesprochen und uns wurde Hilfe angeboten. Justina, eine junge Litauerin ist gleich eingesprungen und hat unser Englisch für Postangestellte in Litauisch übersetzt. Wir können vorwegnehmen, dass wir ohne Justinas Hilfe keinerlei Chance gehabt hätten überhaupt irgend etwas abzuschicken!

Bereits im Vorfeld war uns klar, dass es sicherlich problematisch werden könnte, ab der Grenze gebührenfrei zu versenden. Das war natürlich auch so. Unsere Lösung war, einfach ab hier alles zu bezahlen. Der zu erwartende Gegenwert der Rückerstattung war uns das in jedem Fall wert. Tja, wenn das man das einizige Problem gewesen wäre....

Zwingend notwendig scheint eine  Rückanschrift für etwaige Retouren zu sein. Den Fall, das jemand diese nicht besitzt und auch nicht in einem Hotel sondern im Camper schläft, gibt es anscheinend nicht oder die Postangestellte wollte ihn nicht kennen. Zwischenzeitlich hieß es dann, wir sollten einfach irgendeine Rücksendeanschrift aus Deutschland verwenden. Aber denkste, am Ende musste es eine litauische sein. Die arme Justina hat immer fleißig hin und her übersetzt und versucht, mit der Postangestellten zu handeln. Aber diese wollte nicht mit sich handeln lassen. Was also tun? Am Ende haben wir kurzerhand die Anschrift von Justina als Absender verwendet. Davon, dass die Postangestellte die Päckchen nochmal vollkommen neu verpackt hat, sprechen wir lieber erst garnicht mehr.

Zum Glück haben wir solch eine wundervolle Helferin gefunden!!!! Vielen, vielen Dank dafür!!!!  Nun hoffen wir, dass die Päckchen auch dort ankommen wo sie hin sollen.

Schritt 3:
Das Ganze hat fast 1 Stunde gedauert, vollkommen entnervte Eltern und Kinder hnterlassen, der armen Justina wertvolle Zeit geraubt und  40 Euro gekostet.

Wir suchen nun also Tester:
Wer schafft es, ohne Rücksendeanschrift in Deutschland ein Päckchen, möglichst in das Ausland zu schicken?

Sollte die Deutsche Post das hinbekommen?  Wir sind sehr gespannt auf Eure Erfahrungsberichte. Wenn es klappt, werden wirbestimmt nicht mehr über die Deutsche Post schimpfen.