Respect Life

Kathleen

 

Begibt man sich offenen Auges auf Reisen und besucht nicht nur die bekannten touristischen Ziele so sieht man automatisch auch das wahre Leben vor Ort. Wir versuchen möglichst viel Zeit in der Natur oder in kleinen Orten zu verbringen und Einheimische kennenzulernen.

 

Nahezu auf unserer gesamten bisherigen Reise begleiteten uns Bilder von am Wegesrand liegendem Müll. Plastiktüten flogen durch die Luft oder schwammen im Wasser. Dosen und leere Plastikflaschen wurden achtlos weggeworfen oder der Müll wurde einfach in die Landschaft gekippt. Muss das denn sein?

 

Erst kürzlich haben wir beobachtet, wie eine Familie ihren Picknickplatz verlassen hat, indem sie einfach ihre Decke zusammenlegte und gegangen ist. Sämtliche Müll- und Abfallreste blieben an Ort und Stelle liegen. René hat sie dann gebeten, doch bitte ihren Müll aufzusammeln.

 

Oft sehen wir auch neben Mülltonnen abgelegte Tüten. In den großen Supermärkten gibt es Werbung auf Plastiktüten zu verzichten aber ungefragt werden die Einkäufe großzügig auf diverse Tüten verteilt.

 

 

Wenn wir an einen neuen Stellplatz kommen, ist unsere erste Handlung zumeist eine Müllsammelaktion. Dabei können durchaus Berge zusammenkommen. Da es manchmal weit und breit keine Mülltonne gibt, übernehmen wir die Entsorgung mittels großer „Reinigungsfeuer“. Selbst Strände, die einsamen und verlassenen sind, sind soweit das Auge reicht oft mit diversen Hinterlassenschaften der Zivilisation gespickt. Es ist erschreckend, wie viel Müll das Meer anspült. Macht man sich dann bewusst, dass dies nur ein Bruchteil dessen ist was eigentlich in den großen Müllstrudeln im Meer treibt, hat man keine Antworten mehr.

 


 

In den Wohlstandsländern gibt es zuhauf Menschen, die sich um die Beseitigung der Hinterlassenschaften anderer kümmern. Um das, was die Gesellschaft täglich an Müll produziert. Dies wirkt auf den ersten Blick sauberer, aber es ist keine Reduktion der anfallenden Gesamtmenge.

 

 

 


 

Auf vielen Strassen haben wir wilde Hunde und Katzen gesehen. Wir haben beobachtet, wie Besitzer nach ihren eigenen Hunden und Kühen getreten und geschlagen haben.

 

 

 

Wir haben ein ca. 3m tiefes Brunnenloch mit fast geschlossener Betondecke gesehen, in welches vor dem zumauern eine Katze gefallen war. Dies musste vor dem Schließen passiert sein, da in dem Beton stand: „Prophet Mohammed wird sich um die Katze kümmern!“. Erschreckend. Letztendlich haben wir sie gerettet und dort heraus geholt.

 

 

 

 

 

Als wir den Schildkrötenstrand Raz al Jinz besucht haben, erfuhren wir auch wie wenige Schildkröten überhaupt überleben. Neben den zahlreichen Fressfeinden, sterben sie häufig am verzehrten Müll der im Meer treibt.

 

 

 


 

In vielen Ländern wurde uns Hühnchen als vegetarisch angeboten,da sie kein Fleisch seien und man sie ruhig essen könne, auch wenn man Vegetarier oder Veganer sei. Hühner, kein Fleisch – sondern?

 

 

 

In einer leeren Pastikflasche haben wir einen toten Frosch gefunden. Da die Öffnung viel zu klein war, als dass ein Frosch durchpasst, muss er schon als Kaulquappe hinein geschwommen, gewachsen, nicht mehr herausgekommen und dann verhungert sein.

 

 

Und dann kommen wir, nach all den geschilderten Erfahrungen, im Oman an den Strand der frei lebenden Delfine. Hier ziehen sie ihre Jungen in einer kleinen Bucht im Norden von Salalah auf. Es war einfach phantastisch, wie diese Tiere uns ungeachtet dessen, was wir Menschen ihnen angetan haben in ihrer Welt willkommen hießen. Jeder der ca. 15 älteren Delfine hatte Narben von Schiffsschrauben oder Netzen. Delfine sind so schlaue Tiere, sie wissen mit Sicherheit, dass die Menschen daran Schuld tragen. Trotzdem lassen sie es zu, dass wir in ihre Welt kommen dürfen und sind nicht nachtragend. Sie freuten sich regelrecht, wenn wir versuchten mit ihnen zu spielen. Mit ihren, in die Seele schauenden, Augen blickten sie uns an und suchten den Kontakt.

 


 

An dieser Stelle ein riesengroßes Dankeschön an Orore und Loran sowie Eva und Phillip aus Frankreich. Orore und Loran haben von Frankreich Medikamente für eine Tier-Hilfsorganisation in Indien mitgebracht. Dort haben sie dann viele Tage unterstützt. Eva und Phillipp haben unterwegs Tierfutter gekauft und verteilt. Ebenso haben sie einem kleinem Strassenhund zu einem Zuhause verholfen und ihm Futter für ein ganzes Jahr vor Ort gelassen.

 

 

Wir alle sollten uns bewusst machen, dass Tiere lebendige, fühlende Wesen sind, die das gleiche Recht darauf haben geachtet zu werden, wie wir Menchen. Wir Menschen sind für unseren gemeinsamen Lebensraum verantwortlich. Es ist unsere Aufgabe, die Erde für alle Lebewesen zu erhalten und verloren gegangenen Lebensraum wieder lebenswert zu machen.

 

Der Umwelt und allen Lebewesen gebührenden Respekt entgegenzubringen ist ganz leicht! Lasst es uns gemeinsam tun! Respect Life!


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Kommentare: 1
  • #1

    Anne & Felix (Donnerstag, 27 April 2017 15:32)

    Hallo Ihr vier,

    Ihr sprecht uns aus der Seele! Auch uns fallen immer die Müllberge überall auf - es ist so erschreckend, was wir der Erde und den auf ihr lebenden Geschöpfen damit antun! Wir nehmen auch jedes Mal den Müll mit, den wir auch an unseren einsamen Freistehplätzen immer zuhauf vorfinden. Wir können das den anderen nur vorleben und/oder es ihnen bewusst machen und natürlich selbst Müll vermeiden so gut es geht.
    Ich finde es toll, dass Ihr da als Vorbild in Ländern, wo das Müllbewusstsein vielleicht noch nicht soweit ist, einen Schritt vorausgeht... das wird mit Sicherheit Nachahmer finden! ;) Wie sagt Felix immer: wir pflanzen ein Samenkorn - mehr können wir nicht tun. Den Rest erledigt Mutter Erde... ;)

    In diesem Sinne, macht es gut und geniesst Eure Reise weiterhin! Und passt gut auf Euch auf!

    Ganz liebe Grüße, Anne & Felix