I have a dream

 

Kathleen

 

 

 

Ein Jahr ist fast herum.

 

Zeit um ein Zwischenresümee zu ziehen?

 

Zeit über Erfahrungen zu berichten?

 

Zeit über Träume zu sprechen?

 

 

 

 

Als wir im Mai 2016 aufgebrochen sind in ein anderes Leben und in eine Welt die wir näher kennenlernen wollten, wollten wir auch herausfinden, was wir uns für die Zukunft erträumen. Wir wollten erleben, was diese Reise mit uns macht, wohin sie uns als Menschen persönlich und räumlich führt.

  

Viele Reisende sagen, dass man auf solch einer Reise auch immer sich selber mitnimmt und kennenlernt. Wir haben bislang mehrere Länder besucht und unterschiedliche Kulturen kennengelernt. Auch uns selbst lernen wir auch jeden Tag ein Stückchen mehr kennen, denn man kann sich selbst nie hinter sich lassen. Viel intensiver als im „normalen“ Leben muss man sich, mit sich beschäftigen.

 

Stell dir vor, du lebst plötzlich auf 10qm mit 4 Personen zusammen. Jeder hat seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche. Du bist weitestgehend auf dich gestellt, die Anforderungen des Alltags zu bewältigen. Du brauchst nahezu täglich einen neuen Stellplatz, besorgst Nahrungsmittel, Wasser und Kraftstoff. Die Kulturen in denen du dich bewegst sind, sind teilweise vollkommen andersartig und fremd.

 

4 Menschen, 4 unterschiedliche Vorstellungen und 4 verschiedene Bedürfnisse.

  

Und dann bist da noch du selbst. Du versucht deinen Lieben gerecht zu werden, den Alltag zu meistern und dich selbst nicht zu vergessen.

 

Um allen gerecht zu werden, braucht es meiner Meinung nach viel mehr Beschäftigung mit sich selbst als es oftmals Zeit dazu gibt. Jeder will sein Bestes geben und meint es gut in seinen Handlungen, aber trotzdem bleiben auch Zwistigkeiten und Unmut nichts aus. Es ist anstrengend und erfordert viel Kraft den Weg zu sich selbst zu finden und die anderen nicht aus dem Auge zu verlieren um gemeinsam anzukommen.

 

Denn man nimmt sich selbst und sein eigenes Ego immer mit....

  

Aber je weiter die Reise geht, je weiter geht auch die Reise zu Dir selbst. Und irgendwann kommst du an, bei Dir, in deinem Universum. Und dein Universum ist ein Teil der Universen deiner Mitmenschen und alles ist Teil des großen Ganzen. Alle Anstrengungen sind vergessen und alles ist gut.

  

Aber dann ist da ja auch noch die Sache mit der Zukunft. Während du dich als Mensch veränderst und du versuchst, die vielen neuen Eindrücke zu verarbeiten und den Moment zu leben, beschleichen dich doch Gedanken, dass diese Reise wahrscheinlich endlich ist und es ein Danach gibt.

  

Genauso wie ich mich täglich mit mir selbst auseinandersetze, mache ich mir auch Gedanken über die Zukunft. Ich horche dann in mich hinein und versuche herauszufinden, was mir wichtig ist und was ich mir von der Zukunft wünsche. Was ich bereit bin zu geben und was ich gern möchte. Nach fast einem Jahr lauschen, kann ich sagen: „I have a dream!“.

  

Mein Leben lang „nur“ reisen möchte ich nicht. Vielmehr sehe ich meine Familie und mich in einem kleinen Häuschen mit viel Land. In der Nähe befindet sich ein See und viel Wald in dem sich wilde Beeren und Pilze finden.

 

Im Frühling blüht der Waldboden, im Sommer bietet er schattige Plätze, im Herbst ist er bedeckt von den herabfallenden Blättern und im Winter rieselt der Schnee von den Bäumen. Im See quaken die Frösche, die Fische springen und die Enten ziehen ihre Bahnen. Im Sommer bietet er Abkühlung und im Winter lädt er zum Eislaufen ein. Das Land, welches wir mit anderen Familien zusammen bewirtschaften ist fruchtbar und ermöglicht uns, uns weitestgehend selbst zu versorgen. Wir bauen Gemüse auf alt hergebrachte Art und Weise an und die Obstbäume tragen reichlich Früchte.

 

Unser Häuschen ist klein, gerade so groß, dass wir bequem darin leben können, dass jeder seine Platz findet. Aber es ist heimelig und gleichsam puristisch und einfach, mit dem ausgestattet, was man so braucht. Es bietet uns eine Rückzugsmöglichkeit und doch steht es in der Nähe anderer kleiner Häuschen, in den ebenfalls Familien wohnen, die die gleichen Werte und Ansprüche haben. Vielleicht sind es auch Bauwagen, Jurten, tiny houses oder etwas in der Größenordnung.

  

Ich wünsche mir eine Basis, möglichst analog der Familienlandsitze nach Anastasia. Einen Ort, an welchen wir nach unseren Reisen immer wieder zurückkehren können. Einen Ort, an dem wir uns sofort wieder heimisch fühlen weil dort unsere Herzmenschen leben mit denen wir tiefgründig Gespräche führen können und wir alles kennen und nicht neu entdecken müssen.

  

Es soll ein Platz sein, an welchem wir alle frei sein können, neue Pläne schmieden können, uns entfalten können, ein kleines Handwerk ausüben können.

  

Wo das sein wird? An dieser Stelle bleibt es momentan leider noch ein Traum.

  

Ich würde gern nach Deutschland zurückkehren oder besser gesagt, diese Basis dort haben. Nicht weil ich das System so außerordentlich gut finde, nein es ist immerhin meine Heimat. Gern wäre ich nah bei meiner Familie. Ich liebe den Wechsel der Jahreszeiten, mag die Vielfälligkeit der Landschaft.

 

Aber kann Deutschland diesen Ansprüchen gerecht werden? Würden wir einen Platz finden an welchem wir diesen Traum frei leben können, ohne uns durch Gesetze und Regeln in einem starren System wiederzufinden. Ich weiß leider aktuell nicht, ob das möglich ist.

 

Vielleicht wisst Ihr es? Vielleicht kennt ihr einen solchen Platz oder habt Lust diesen mit uns zu kreieren. So oft treffen wir Menschen mit den gleichen Träumen oder lesen davon. Wo ist er also dieser Platz an dem

 

  • wir alle selbstbestimmt und autark im Einklang mit der Natur leben können
  • wir ein respektvolles Gemeinschaftsleben mit dem notwendigen Freiraum für jeden Einzelnen gestalten

  • sich unsere Kinder frei von Systemzwängen entfalten können

  • wir Mensch und Tier den gleichen Respekt entgegenbringen

  • wir unseren Lebensraum kreieren

 

Ihr kennt einen solchen Platz oder habt den gleichen Traum? Meldet Euch doch. Lasst uns unsere Energien dazu nutzen, Träume wahr werden zu lassen. Wir würden uns freuen!

 

 

 

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