Kathleen
Die Kindheit sollte eine Reise sein, kein Rennen.
(unbekannt)
Ein Artikel, der auf Euren Fragen basiert und helfen soll, einen konstruktiven Austausch zum Thema freies und selbstbestimmtes Lernen zu fördern.
Foto: pixelio/ S. Hofschlaeger
„Es geht um Vertrauen, darum, das Vertrauen der Eltern wieder herzustellen und das Vertrauen der Kinder zu bewahren. Lernen ist wie Wachsen eine natürliche Anlage, etwas, das uns in
die Wiege gelegt wurde, ebenso wie die Begeisterungsfähigkeit, die Neugierde, die Aufmerksamkeit und diese unglaubliche Fähigkeit zu spielen. Wir bringen dies alles mit, wenn wir auf die Welt
kommen.“ Auszug aus André Stern "Werde was du warst/ Manifest für eine Ökologe der Kindheit"
Oft werden wir auf Reisen angesprochen, wie wir das Thema Schule lösen. Noch können wir sagen, dass die Kinder zu jung für die Schule sind. Auch auf unserer Facebookseite, in familiären Gesprächen oder hier im Gästebuch erhalten wir Nachfragen. Wir möchten das gern zum Anlass nehmen und Fragen zu der Thematik beantworten.
Vorausgeschickt, Eure Fragen sind jederzeit willkommen. Wir glauben, dass es an der Zeit ist, das Thema Schule zu hinterfragen. Es wäre schön, wenn auch die Politik bereit wäre, sich sowohl mit Anforderungen an moderne Bildungsvermittlung, als auch mit Wünschen von Kindern und Eltern auseinanderzusetzen.
Wir würden gern zu einem konstruktiven Austausch beitragen und freuen uns, wenn sich Menschen einbringen. Was wir nicht gutheißen, ist eine vorschnelle Verurteilung ohne die Thematik zu hinterfragen und sich entsprechendes Hintergrundwissen anzueignen. Danke dafür!
Gern würden wir die Fragen beantworten, die wir auf unseren Beitrag zum Freilernertreffen in Drägus Rumänien erhalten haben.
In diesem Bericht hatten wir u.a. folgenden Satz geschrieben. „Grundsätzlich stellte sich für alle Familien die Frage, wie sie ihren Kindern diese Form des Lernens ermöglichen können.“ Wir wurden gefragt, ob dies wirklich die grundsätzliche Frage sei, oder ob nicht eher die Frage der Lerninhalte geklärt werden sollte und ob es das Selbe für uns sei, ob jemand jonglieren oder Mathematik lernt.
Für den Großteil der Familien, die das Freilernertreffen besucht haben, war die Frage ob sie einen Bildungsweg abseits der Regelschule für ihre Kinder anstreben schon entschieden. Sie hatten entweder schon viele Jahre Erfahrung in der Thematik Home- oder Unschooling oder bereits entschieden, dass dies ihr künftiger Weg sein soll.
Homeschooling oder Freilernen bedeutet auch immer einen anderen Zeitfaktor in Sachen Betreuung oder Bildungsvermittlung. Die Zeit die die Kinder ansonsten in der Schule verbringen entfällt. Es stellt sich also die Frage der Betreuung, sowohl im Sinne des Versorgens als auch im Sinne der Aufgabe Ansprechpartner in Bildungsthemen zu sein. Das bedeutet für die Eltern zwangsläufig andere, alternative Wege zu finden um Einkommen zu generieren. Dies war einer der großen Diskussionspunkte auf dem Treffen.
Und ja, es ist für uns das Selbe, ob jemand Jonglieren oder Mathematik erlernt. Jeder Mensch hat einen ureigenen Drang danach, sich das Wissen und die Fähigkeiten anzueignen, die für ihn zu der gegebenen Zeit relevant und wichtig sind. Das mag für den Einen heute das Jonglieren sein und in einem Jahr die Mathematik. Leider haben wir Erwachsenen oft verlernt auf unsere Bedürfnisse zu hören. Genau darum geht es aber. Kinder sind in dieser Beziehung noch unvoreingenommen und erkennen für sich selbst, wann sie Interesse an der einen oder anderen Sache haben. Sie eignen sich Wissen aus eigenem Antrieb und im Spiel an. Wenn ich jongliere, lerne ich nicht nur das technische Handwerkszeug. Ich lerne automatische physikalische Gesetze. Wenn ich koche, lerne ich Mathematik und wenn ich reise lerne ich Fremdsprachen, Geografie und Geschichte. In allem und in jeder Handlung steckt Wissen. Das mag nicht der Norm und dem Lehrplänen entsprechen, aber es ist Wissen für das Leben, welches sich allein dadurch festigt, dass es aus ureigenem Interesse und nicht unter Druck gelernt wurde.
Vor gar nicht langer Zeit hat einmal eine Schulabsolventin in einem offenen Brief auf Facebook bemängelt, wie wenig sie für das Leben gelernt hat und wie wenig ihr eine Kurvendiskussion beim Anmieten einer Wohnung, oder dem Abschluss einer Versicherung helfen würde. Selbst in meinem Studium gab es diverse Kommilitonen, die das Vertiefungsfach Versicherungsrecht gewählt haben, nur um sich Wissen in Bezug auf den privaten Abschluss von Versicherungen anzueignen.
Eine weitere Anmerkung übernehme ich der Einfachheit halber wortwörtlich aus unserem Gästebuch:
„Des Weiteren schreibt Ihr, dass die Kinder bestimmen sollten, was sie wann lernen möchten und dass man Ihnen nur genügend Vertrauen diesbezüglich schenken sollte - nun, auch wenn meine
Kindheit schon ein paar Tage lang her ist, aber ich wüsste, wie meine Wahl generell ausgefallen wäre;-)
Und um ehrlich zu sein: natürlich fand ich es nicht besonders lustig, fuer Mathematik oder Geschichte-Tests zu pauken, aber hätte es den "schulischen Zwang" nicht gegeben, haette ich
vermutlich nur einen Bruchteil meines heutigen Wissens erlangt...und auch wenn meine Kindheit unbestritten witziger und freier gewesen wäre, habe ich so meine Bedenken, dass ich das heute als
Erwachsener ähnlich toll finden würde. Also der Punkt ist eben, dass Euren Kindern mit dieser Lern-Philosophie vermutlich ein nicht unbeträchtlicher Teil der Berufswelt verwehrt bleiben wird
(etwas übertrieben gesagt: Ingenieure haben in ihrer Bildungslaufbahn schon ein wenig mehr als singen, jonglieren oder Fussball spielen gelernt) - wie wollt Ihr damit denn umgehen?“
Unsere Antwort: Das Freilernen ist nicht eine Modeerscheinung der letzten fünf Jahre, sondern etwas was es schon seit vielen Jahren gibt. Die Kinder und Jugendlichen, die außerhalb des gängigen Bildungssystems herangewachsen sind, mussten sich mit den noch vorhandenen gesellschaftlichen Zwängen auseinandersetzen. Natürlich gab es den Punkt an dem viele von Ihnen erkennen mussten, dass sie ihre beruflichen Ziele aktuell nur erreichen, wenn sie Schulabschlüsse nachholen (übrigens statistisch mit besserem Notenabschluss als Regelschüler und in entscheidend weniger Zeit). Letztendlich geht es scheinbar nur darum, der Gesellschaft auf dem Papier zu beweisen, dass man einen entsprechenden Wissensstand hat. Auch wenn dies wahrscheinlich noch einige Zeit der gängige Weg sein wird, gibt es bereits Veränderungen.
Unternehmen erkennen, dass es nicht die Noten auf dem Papier sind, die etwas über den Wissensstand und die Fachkenntnis des Mitarbeiters aussagen. Sozialkompetenz und die Fähigkeit sich Wissen alternativ anzueignen sind gefragt.
Viele, viele Jahre habe ich im Personalbereich gearbeitet. Wir haben Bewerbungen gesichtet und Interviews gemacht und diverse Vorstellungsgespräche wurden mit den Bewerbern geführt. Glaubt mir, diejenigen, die die besten Abschlüssen auf dem Papier mitbringen, sind oftmals nicht diejenigen die am Ende in der Praxis bestehen. Schaut einmal in Eurer nahes Umfeld. Wie viele Eurer Freunde oder Kollegen haben einmal etwas vollkommen anderes gelernt, als den Beruf indem sie jetzt tätig sind. Wie viele haben sich ihr gefragtes Spezialwissen selbst beigebracht? Wie viele Quereinsteiger gibt es in Eurem Kollegenkreis?
Man ist dann gut in einer Aufgabe, wenn man sie mit Leidenschaft und Herzblut macht, wenn man seinen Interessen folgt! Das machen Freilerner. Sie entscheiden wann, wo, und wie sie sich welches
Wissen aneignen wollen. Sie lernen aus Leidenschaft. Wenn es für sie notwendig ist, einen Bildungsabschluss vorzuweisen, entscheiden sie sich aus freien Stücken dafür und mit entsprechender
Leidenschaft verfolgen sie ihr Ziel und können jederzeit einen Abschluss erlangen.
Vielleicht noch einmal zum Verständnis. Wir sagen nicht, dass Schule grundsätzlich schlecht ist. Die Möglichkeit sich zu bilden sollte für jeden Menschen gegeben sein. Aber wir sind der Meinung, dass es freier Eltern- und Kinderwille sein sollte, wie Bildung erlangt wird.
Viele werden jetzt das Argument bringen, dass es für einige Bevölkerungsteile eine wichtige und notwendige Errungenschaft ist, am Bildungssystem partizipieren zu können. Es mag so sein, dass einige Eltern ihren Kindern nicht die notwendige Aufmerksamkeit und Zuneigung zukommen lassen. Aber es ist deswegen noch lange nicht richtig, Eltern und Kinder in Bezug auf ihren gewünschten Bildungsweg zu entmündigen. Jeder sollte frei entscheiden können, welcher Weg für ihn der richtige ist.
Deutschland ist eines der Länder mit der strengsten Schulpflicht. In unseren Nachbarländern, z.B. in Österreich ist es möglich, Kinder zu Hause zu unterrichten und sie einmal jährlich an einer staatlichen Wissensabfrage teilnehmen zu lassen. Das könnte doch eine Alternative für alle Zweifler sein, ein erster Schritt. Wir sind alle mündige Bürger und sollten unseren Weg frei wählen dürfen.
Wenn ich an meine Schulzeit denke, dann hätte ich noch vor Jahren gesagt, es gab nichts Schlechtes daran. Jetzt, mit mehr Selbstreflektion, ist das etwas anders.
Ich war im Grunde gern in der Schule. Meine Schultasche war Wochen vor Schulstart in den Sommerferien bereits gepackt. Gelernt habe ich gern, zumindest das was mich interessiert hat und was mir leicht viel. Wenn ich heute zurückblicke und auf meinen Weg, dann ist mir jetzt erst bewusst, was ich noch ausserhalb des Schulstoffs „gelernt“ habe.
Es klingt hart, aber ich habe gelernt Leistungen zu bringen und Erwartungshaltungen zu erfüllen. Ich wollte immer gute Noten haben und habe viel gelernt, wenn Leistungskontrollen bevorstanden. Man will ja schließlich gut abschneiden und sagen können, dass man eine gute Note erhalten hat. Das macht stolz und man ist gefragt. Leistung wurde in Form von Belobigungen, Urkunden und Auszeichnungen anerkannt. Es ging immer viel darum dazuzugehören und auch um wichtig zu sein. Ich dachte immer, ich muss das.
Alle gingen Handball spielen, ich auch. Es gab Wahlen zum Kassierer (der nervigste Posten überhaupt), ich haben mich wählen lassen. Hat ja auch einen guten Eindruck bei den Lehrern gemacht.
Ich weiß noch, dass ich mal einen Jungen aus der Nachbarklasse total toll fand. Wir haben uns super verstanden und hatten echt Spaß aber die „wichtigen“ Mitschüler in meiner Klasse fanden ihn blöd. Da fand ich ihn auch blöd. Ich meinte immer man muss dazugehören, muss in dieses zusammengewürfelte System von Menschen passen, das sich Klassenverband nennt.
Ich weiß noch wie ich unbedingt eine Freundin in der Klasse haben wollte, alle hatten ja jemand. Wenn sich dann „deine Freundin“ jemand anderen sucht, dann schmerzt das und man denkt nur noch, wer bleibt dann jetzt für mich in der Klasse noch übrig? Noch heute verletzt mich das Gefühl wahllos austauschbar zu sein.
Nicht mehr und nicht weniger ist ein Klassenverband, ein willkürlich zusammengewürfeltes soziales System, was man sich wahrscheinlich sonst nicht ausgesucht hätte, aber in dem an sich innerhalb einem, von Fremden, festgelegten Zeitraum bewegen muss und seine Entscheidung trifft inwieweit man sich anpasst oder halt nicht.
Zu all dem muss man sagen, dass ich vor über 30 Jahren begonnen habe die Schule zu besuchen und das dies auch noch eine andere Zeit war. Es ist also überhaupt niemanden etwas Negatives nachzusagen. Auch Ihr liebe ehemalige Mitschüler, die ihr das vielleicht lest, es ist ok so wie es war. Das weiß ich heute, man lernt dazu und reflektiert.
Jetzt ist eine andere, eine neue Zeit in der die Menschen Veränderungen denken und umsetzen. Jeder hat es selbst in der Hand, für sein Leben zu lernen. Aus dem was war und aus dem was ist, das zu machen was sein wird.
Zu meinem Neffen habe ich mal gesagt, dass die wirklich coolen Leute eigentlich die sind, die Ihr Ding machen, das was ihnen wichtig ist. Die Leute die man damals so schön als Aussenseiter bezeichnet hat und mitleidig auf sie geschaut hat. Viel zu spät habe ich gelernt, dass genau diese Mitschüler eigentlich die interessanten waren und diejenigen die etwas zu erzählen hatten. Es geht nicht darum in eine Norm zu passen, sondern es geht darum seinem Herzen zu folgen.
Viele, viele Jahre später nach Schule, Ausbildung, Studium und vielen Jahren Berufsleben habe ich realisiert, wie sehr mich Schule geprägt hat. Das Streben nach Perfektion, das Dazugehören zu wollen, das es anderen recht machen wollen.
Für meine Kinder wünsche ich mir, wünschen wir uns, eine andere Selbstbestimmtheit, Stärke, Zufriedenheit und Menschen die ihnen wichtig sind. Wir glauben, dass sie dies durch uns und das Umfeld in welchem sie sich bewegen lernen und dazu gehört auch sie nicht in ein Regelschulsystem zu schicken.
Schule kann funktionieren, keine Frage. Das glauben wir auch. Es braucht mehr Lehrer, die in einer Beziehung auf Augenhöhe Wissen vermitteln. Lehrer, die bereit sind Dinge zu hinterfragen und neu zu denken. Es braucht Freiräume. Es braucht eine Loslösung von festen Lehrplänen und Wissenstandskontrollen. Es braucht eine Auflösung von starren Klassenverbänden, wahllos zusammengewürfelten sozialen Systemen. Es braucht Freizeit nach der Schule. Es braucht Zugang zu neuen Medien. Es braucht andere Lernorte und Praxis. Es braucht Geld. Geld was jetzt in der Rüstung landet, sollte doch lieber in die Zukunft unser Kinder investiert werden! Sie werden die Welt verändern! Das was wir ihnen heute vermitteln und zutrauen, werden sie morgen umsetzen.
So wie Regelschule jetzt ist, sehen wir unsere Kinder nicht darin. Sie sind freie Wesen die ihr Leben fernab von Zwängen gestalten sollen. Das wollen wir Ihnen ermöglichen.
Es geht uns nicht darum, unseren Idealen hinterherzujagen. Es war uns immer wichtig, was sich unsere Kinder wünschen. Aber wir werden sie nicht mit verschlossenen Augen einem überholtem System aussetzen, wenn wir sehr gute Alternativen kennen. Wenn sie etwas älter sind und doch eine Regelschule besuchen wollen, werden wir sie auch darin unterstützen, aber momentan erlauben wir uns, aus unserer Erfahrung heraus und aus dem was wir tagtäglich hören und sehen, für sie innerhalb möglicher Alternativen zu entscheiden.
Wir haben Räuber befragt, der als erster in die Schule müsste was er sich für die Zukunft wünscht. Gemeinsam haben wir eine wunderbare Lösung gefunden. Eine Lösung, in der wir uns alle wiederfinden. Aber in einem anderen Artikel dazu mehr….
Schreibt uns an, stellt Eure Fragen, disskutiert konstruktiv mit uns, verfolgt unseren Weg.... Wir freuen uns auf Euch!
Zitate zum Thema Bildung:
In den ersten Lebensjahren eines Kindes
bringen ihm die Eltern Gehen und Sprechen bei,
in den späteren verlangen sie
dann,
dass es stillsitzt und den Mund hält.
(Johann Nepomuk Nestroy, österreichischer Dichter und Schauspieler, 1801 - 1862)
Kinder brauchen Vorbilder, keine Kritiker.
(Joseph Joubert, französischer Mystiker, 1754 - 1824)
Suche nicht andere, sondern dich selbst zu übertreffen.
(Marcus Tullius Cicero, römischer Politiker und Philosoph, 106 - 43 v. Chr.)
Das Wichtigste ist nicht, dass jedes Kind unterrichtet werden sollte.
Man sollte vielmehr in jedem Kind den Wunsch zu lernen wecken.
(John Lubbock, britischer Archäologe, 1834 - 1913)
Was wir mit Freude lernen, vergessen wir nie.
(Alfred Mercier, amerikanischer Arzt und Schriftsteller, 1816 – 1894)
Auf die Frage, wie hoch die Schallgeschwindigkeit sei:
Weiß ich nicht. Ich beschwere mein Gedächtnis nicht mit
Tatsachen,
die ich in einem Konservationslexikon finden
kann.
(Albert Einstein, deutscher Physiker, 1879 - 1955)
Was bewirkt das Bildungssystem allzu oft?
Es verwandelt einen frei fließenden, sich dahin schlängelnden Bach
in einen gradlinigen Kanal.
(Henry David Thoreau, Dichter und Philosoph, 1817 - 1862)
Das Geheimnis der Bildung liegt im Respekt, den wir dem Schüler entgegenbringen.
Es steht uns nicht zu, zu entscheiden, was er wissen muss und was er tun soll.
Dies ist bereits entschieden und vorherbestimmt
und er allein besitzt den Schlüssel zu seinem eigenen Geheimnis.
(Ralph Waldo Emerson, amerikanischer Philosoph und Dichter, 1803 - 1882)
Im Anhang findet Ihr einige Informationsquellen für Artikel, Literatur und Erfahrungsberichte. Die verlinkten Filme können wir als Einstieg sehr empfehlen.
(Wenn Ihr den link nutzt entstehen Euch keinerlei Mehrkosten, wir erhalten einen geringen Anteil an Prozenten.)
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Diane (Sonntag, 12 November 2017 13:35)
Ihr Lieben, habe gerade eine sehr interessante Reportage gesehen und spontaaaaaan an Euch gedacht ;-)
Vielleicht habt Ihr ja mal Lust reinzuschauen - sieht so aus als waert Ihr nicht die Einzigen, die "out of the box" denken!
http://www.channel4.com/programmes/kevin-mcclouds-escape-to-the-wild
Liebe Gruesse ausm hohen Norden, wo seit gestern der erste Schnee der Saison liegt ;-)
P.S. Habe Eure Erklaerungen bez. "selbstbestimmtes Lernen" mit grossem Interesse gelesen und auch wenn ich nachwievor meine Vorbehalte habe - in erster Linie frage ich mich, wann die Kinder lernen sollen, dass das Leben eben kein Ponyhof ist und man halt doch an irgendeinem Punkt im Leben Dinge tun muss, auch wenn sie absolut keinen Spass machen und man 1000 andere Dinge viel lieber tun wuerde (sprich diese Mentalitaet, Aufgaben anzufangen und dann auch durchzuziehen, anstatt gleich bei der ersten Huerde alles hinzuschmeissen) - habt Ihr meine vollste Bewunderung fuer Euren Mut, einen anderen Weg zu gehen!
Und ich wuensche Euch weiterhin alles, alles Gute auf dieser "Reise"!!
Kathleen und René (Sonntag, 12 November 2017 19:51)
@ Diane: Hallo liebe Diane, vielen Dank für Deinen Kommentar! Wir haben unterwegs schon so viele Menschen und auch ganz viel Familien getroffen die "out of the box" denken und leben. Wir sind mit Sicherheit nicht allein :-) und das finden wir auch gut so. Wir finden es aber auch gut, andere zu inspierieren oder auch einfach zu zeigen, dass auch anders gehen kann. Umso schöner, wenn daraus ein reger Austausch entsteht.
Wir können Dich schon verstehen und auch Deine Vorbehalte nachvollziehen. Vielleicht ist es auch schwierig das Thema Schule so losgelöst aus dem Ganzen zu betrachten. Damit geht bei uns ja auch parallel eine andere Entwicklung einher. Wir glauben nicht mehr, dass das Leben schwer sein muss und das man etwas "tun muss". Im Leben kann jeder alles tun, machen und werden was er möchte. Wir können sehr gut nachvollziehen, dass sich dies als "Nicht-Bestandteil" eines Systems leichter sagen lässt und wir finden diese Auffassung sehr, sehr häufig gerade bei Menschen bestätigt, die so wie wir aktuell leben oder einmal diese Erfahrungen gemacht haben. Auch für uns war das ein Prozess und Weg.
Die spannende Frage ist "Wer hat festgelegt, dass etwas schwer sein muss, dass Dinge keinen Spaß machen dürfen und das das Leben nicht doch ein Ponyhof sein sollte?" Welche Muster haben wir und woher bzw. wodurch haben wir sie erworben? Vor allem aber, warurm lösen wir uns nicht davon, wenn es uns doch den Alltag vereinfachen würde??? Sicherlich ein abendfüllendes Thema.... :-)
Lieben Dank übrigens für Deinen link. Werden wir uns auf jeden Fall anschauen!
Beste Grüße von uns vieren und bis die Tage
CORDELIA (Mittwoch, 03 Januar 2018 15:49)
Der Satz: das Leben ist nunmal kein Ponyhof ... und wie sollen Kinder den Ernst des Lebens kennen lernen - begegnet auch mir immer wieder.
Mal ganz davon abgesehen, dass das Führen eines Ponyhofes mit sehr viel Verantwortung und Geschick zu tun hat, möchte ich mich euch gern anschliessen.
Wenn ich meinem Herzen und meiner Begeisterung folge, gibt es zwar Herausforderung nur eben viel weniger Angst und Druck.
Dieser Spur möchte ich gern nachspüren und Vertrauen. Das möchte ich meinem Sohn vorleben und jede Menge von seiner Natürlichen Inspiration dafür abschauen.